| Die Ägypter müssen alles dem Pharao verkaufen
Es war aber kein Brot in allen Landen; denn die Teuerung war sehr schwer, daß das Land Ägypten und Kanaan verschmachteten vor der Teuerung.... 1. Mose 47,13-26 (Luther 1912) |
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1. Mose 47,13-26
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Es regnet, dabei hatte sich Joschua schon so sehr darauf gefreut, auf einem Traktor mitfahren zu dürfen. Der Nachbar von Oma und Opa hat einen schönen roten Traktor und wollte heute damit aufs Feld fahren. Er hatte Joschua versprochen, ihn bei schönem Wetter mitzunehmen. Das wollte sich Joschua natürlich nicht entgehen lassen, doch nun regnet es, und es wird wohl nichts draus. Traurig sitzt er jetzt mit Papa, Mama und Oma am Wohnzimmertisch, während Opa und Sara im Schrank nach einem Spiel suchen. Schließlich kommen sie mit einem Würfelspiel wieder. Es geht so ähnlich wie "Mensch ärgere Dich nicht", aber wenn man mit einer seiner Figuren rausgeworfen wird, darf man damit nicht weiterspielen. Wer gar keine Figuren mehr besitzt, hat verloren.
Wenigstens gewinnt Joschua, worüber er sich sehr freut. Papa hat hingegen schon sehr bald alle Figuren verloren. Als das Spiel zu Ende ist, läuft Joschua schnell zum Fenster und schaut hinaus. "Es regnet nicht mehr!", ruft er erfreut und fragt: "Kann ich jetzt Traktor fahren?". "Wenn es so bleibt, kommt vielleicht der Nachbar noch vorbei, um dich abzuholen", antwortet Papa und sagt weiter: "Aber das müssen wir erst noch abwarten! So lange kann ich dir und Sara aber noch die Fortsetzung von der gestrigen Geschichte erzählen. Also: Jakob kam doch wegen der Hungersnot nach Ägypten. Aber auch die Ägypter selbst litten Hunger. Sie hatten am Ende alles verloren - ähnlich wie Papa vorhin beim Spiel alle Figuren verloren hatte. Das ist natürlich nicht schlimm für mich, ich habe halt das Spiel verloren. Diesen Menschen damals ging es jedoch sehr schlecht, aber durch Gottes Hilfe sind sie nicht verhungert. Hört mal zu, wie das war:
Die Hungersnot war sehr schlimm, sodass auch die Bauern in Ägypten großen Hunger litten. Zunächst verkaufte ihnen Josef Getreide von den Vorräten. Als sie aber dann kein Geld mehr zum Bezahlen hatten, kamen sie zu Josef und baten um Brot. Josef half ihnen, indem er ihre Pferde, Schafe, Rinder und Esel aufkaufte und ihnen dafür ein Jahr lang Brot gab.
Im nächsten Jahr kamen sie aber wiederum zu ihm, weil sie immer noch Hunger litten und nur noch Felder und ihr Leben besaßen. Sie baten darum Josef, sie und ihre Felder zu kaufen. Josef ging darauf ein und kaufte in ganz Ägypten die Felder und die Menschen für den Pharao. Nur die Felder der Priester waren davon ausgenommen, weil diese nicht verkauft werden durften. Dann erließ Josef ein Gesetz, welches sehr viele Jahre Bestand hatte. Danach musste jeder Ägypter den fünften Teil der Ernte dem Pharao abgeben.
Wisst ihr", richtet Papa nun das Wort an Sara und Joschua, "oft sehen wir nur das Schlechte an einer Sache. Die Ägypter mussten zum Beispiel ihren Besitz an den Pharao verkaufen und ihm nun einen Teil der Ernte abgeben. Aber man muss auch sehen, dass sie ohne Gottes Hilfe verhungert wären, weil auch der Pharao sonst kein Brot gehabt hätte. Meistens erkennen wir es also gar nicht, wie Gott auch noch in Notlagen für uns sorgt und Schlimmeres verhindert! Wenn wir genau überlegen, haben wir Gott so unendlich viel zu verdanken!"
"Bimbam" - plötzlich klingelt es: Es ist der Nachbar, der vor der Tür steht. Die Sonne scheint wieder, und er möchte nun Joschua abholen. Mama zieht Joschua noch schnell die Gummistiefel an und Papa meint: "Siehst du, Joschua, immer wieder haben wir Grund Gott zu danken. Auch für diesen Sonnenschein können wir jetzt Gott danken, denn nun kannst du doch noch auf dem Traktor mitfahren!"
Voller Freude stürmt nun Joschua nach draußen. Was für ein schöner Tag!
Autor und Copyright © by Rainer Jetzschmann Diesen Inhalt finden Sie auch in einem unserer Raphael-Bücher
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