Der Tausendfüßler Raphael

Moses Fürbitte

(2. Mose 32,7-14)

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Der Tausendfüßler Raphael



Da sprach der Herr zu Mose: Geh, steige hinab; denn dein Volk, das du aus dem Land Ägypten heraufgeführt hast, hat Verderben angerichtet!...

2. Mose 32,7-14 (Schlachter 2000)




Moses Fürbitte (2. Mose 32,7-14)


Heute wurde es etwas turbulent im Kindergarten. Weil Lena gestern nicht, wie versprochen, Puppendoktor mit Sara gespielt hatte, sondern plötzlich lieber mit einem anderen Kind spielen und nicht mehr Saras Freundin sein wollte, war Sara sehr enttäuscht. Gestern hatte Sara zunächst noch ihre Enttäuschung zurückgehalten, weil Lena sie aber immer noch nicht beachtete, wurde Sara heute wütend und schimpfte mit Lena. Eine Kindergärtnerin bekam dies mit und erkundigte sich gleich nach der Ursache. Schließlich gab Lena sogar zu, ihr Versprechen nicht gehalten zu haben. Deshalb bat die Kindergärtnerin nun Sara, doch nachsichtig und nicht mehr böse auf Lena zu sein. Nachdem sich Lena dann auch noch entschuldigt hatte und wieder Saras Freundin sein wollte, beruhigte sich Sara. Trotzdem war Sara aber noch etwas enttäuscht.
Nun ist es Abend, und Sara sitzt in ihrer Kuschelecke in ihrem Zimmer und schaut sich ein Bilderbuch an. Als Papa von der Arbeit kommt, schaut er in Saras Zimmer und fragt: „Na, Sara, hat sich das mit Lena mittlerweile geklärt? Will Lena wieder mit dir spielen?“ Erst kommt ein leises „Ja“ aus der Kuschelecke, doch dann springt Sara auf, läuft zum Papa und sagt: „Ich hatte heute mit Lena geschimpft, weil sie gemein zu mir war! Aber weil die Kindergärtnerin mich gebeten hatte, nachsichtig mit Lena zu sein, und weil sie sich sogar entschuldigt hatte, habe ich dann aufgehört zu schimpfen.“
„Na ja, Sara“, meint nun Papa, „dass du Lena mal die Meinung gesagt hast, kann ich verstehen. Und dass dann die Kindergärtnerin dich in deiner Wut beschwichtigte, erinnert mich an Mose, der auch für das Volk Israel eintrat und Gott beschwichtigte. Das Volk hatte ja das Goldene Kalb gemacht und angebetet. Gott weiß doch alles und hatte dies natürlich bemerkt. Darum wurde er zornig und wollte das Volk sogar vertilgen. Hör mal, wie das war:


Gott sprach zu Mose: ‚Steig hinab zu deinem Volk, denn es hat schändlich gehandelt! Sie sind schnell untreu geworden und haben sich ein gegossenes Kalb gemacht und es dann auch noch angebetet. Dazu haben sie ihm geopfert und gesagt, dass dies ihr Gott sei, der sie aus Ägypten geführt hätte. Sie sind sehr böse, darum will ich sie in meinem Zorn umbringen. Dich aber, Mose, will ich zu einem großen Volk machen!’ Mose aber flehte zu Gott: ‚Ach, Herr, du hast es doch mit großer Kraft gerade erst aus Ägypten geführt. Sollen die Ägypter sagen, dass du es nur zu seinem Unglück herausgeführt hättest? Sei doch bitte nachsichtig mit deinem Volk! Denk doch auch an Abraham, Isaak und Jakob, denen du bei dir selbst geschworen und versprochen hast, ihre Nachkommen zu mehren!’ Da ließ sich Gott erbitten und vertilgte das Volk Israel doch nicht.“

„War Gott jetzt gar nicht mehr böse auf das Volk Israel?“, will Sara nun wissen, und Papa antwortet: „Gott hatte zugesagt, es doch nicht gleich zu vertilgen, aber etwas später sagte er Mose, dass es später schon noch die Folgen seiner Sünde erleben würde. Und was nun Lena betrifft: Sie hatte ja gemerkt, dass sie etwas falsch gemacht hatte. Vielleicht leidet sie auch unter den Folgen, weil du nun enttäuscht bist. Aber so wie du weiterhin Lenas Freundin bist, so hatte Gott erst mal sein Volk Israel nicht verworfen und vertilgt. Aber so wie du sicherlich ein besseres Verhalten von Lena in der Zukunft erwartest und ihr nicht mehr so ganz traust, so prüfte Gott damals auch, ob sich das Volk Israel nun richtig verhalten würde. Später hatte es ihn dann doch wieder enttäuscht, aber das erzähle ich ein anderes Mal. Ich hoffe aber wenigstens, dass Lena dich in Zukunft nicht wieder so enttäuscht.“


Verständnisfrage/Denkanstoß:

Wurde ich schon mal so richtig von anderen Kindern enttäuscht? Wie hatte ich mich dabei verhalten?

Autor und Copyright © by Rainer Jetzschmann