Erstes Wunder vor dem Pharao

Joschuas Bett war zu klein geworden, und weil auch sein Zimmer etwas klein ist, bekam Joschua vor ein paar Tagen ein Hochbett. Sogar eine ganz tolle Rutsche war dabei! Jeden Tag geht es nun aufs Bett hoch und die Rutsche wieder runter. Joschua und auch Sara macht das ganz großen Spaß! Unter dem Bett hat Mama außerdem eine Matratze ausgelegt und einen Vorhang an den Bettseiten befestigt, sodass unter dem Bett nun eine richtige Räuberhöhle entstanden ist. Wenn Joschua und Sara nicht gerade rutschen, dann spielen sie besonders gern dort unten. Sämtliche Kuscheltiere wurden auch in diese „Räuberhöhle“ gesteckt, sodass die beiden schon kaum mehr Platz für sich selbst darin finden.
Als Papa abends von der Arbeit kommt und nach den Kindern sucht, hört er schon ihr Gekicher von der Räuberhöhle her. Papa will gerade den Vorhang zur Seite nehmen, als ihm plötzlich eine Stofftierschlange entgegengestreckt wird, wobei Joschua ein zischendes Geräusch macht. „Huch“, erschreckt sich Papa und weicht kurz zurück. „Wer will mich denn hier erschrecken?“, lacht Papa nun und kitzelt dabei Joschua erst mal tüchtig aus. Joschua quiekt vor Lachen. Dann setzt sich Papa auch auf die Matratze und meint: „Ihr habt mir ja einen richtigen Schrecken eingejagt. Damit habe ich gar nicht gerechnet! Ähnlich muss sich wohl auch der Pharao damals erschrocken haben, als plötzlich eine große und gefräßige Schlange vor ihm im Palast auf dem Boden entlangkroch. Hört mal zu, wie das war:

Der Pharao wollte Gott nicht gehorchen und Israel nicht wegziehen lassen. Da sprach Gott zu Mose: ‚Ich habe dich zum Gott gesetzt für den Pharao, und dein Bruder Aaron soll als dein Prophet für dich reden. Der Pharao wird aber nicht gehorchen. Ich werde jedoch große Wunder und viele Zeichen tun und durch Strafgerichte den Auszug meines Volkes Israel erzwingen. Dann werden die Ägypter erkennen, dass ich der HERR bin. Geh jetzt zum Pharao und tu ein Wunder: Lass Aaron seinen Stab vor den Pharao werfen, dass er zur Schlange wird!’
Als Mose und Aaron zum Pharao gingen, warf Aaron seinen Stab vor Pharao und allen, die bei ihm waren, wie es Gott befohlen hatte. Da verwandelte sich der Stab in eine Schlange. Als der Pharao das sah, ließ er schnell seine Weisen und Zauberer rufen. Als die ägyptischen Zauberer dann gekommen waren, taten sie das Gleiche und verwandelten auch Stäbe zu Schlangen. Aber Aarons Schlange war mächtiger und fraß deren Schlangen einfach auf. Trotzdem hörte der Pharao nicht auf Mose und Aaron und ließ das Volk Israel nicht ziehen.

Seht ihr“, fährt Papa nun fort, „plötzlich hatte der Pharao auch eine Schlange vor sich gehabt. Aber diese Schlange war echt und fraß sogar all die anderen Schlangen der Zauberer auf. Zauberer können mit Hilfe vom Teufel also auch Wunder vollbringen. Deshalb dürfen wir auch mit solchem Teufelswerk nichts zu tun haben! Aber Gott ist viel stärker als der Teufel und alle Zauberer!
Gott hat dann noch viele andere Wunder in Ägypten getan. Die ersten konnten die Zauberer sogar noch nachmachen, aber bei den weiteren Wundern war es vorbei mit ihrer Macht, was sie sogar dem Pharao gegenüber zugaben und bekannten, dass Gott durch Mose wirke. Doch das erzähle ich euch ein anderes Mal. Merkt euch heute nur, dass Gott wirklich alles kann – er hat ja schließlich auch alles erschaffen!
So, und nun gehen wir runter in die Küche zum Abendbrot.“


Verständnisfrage/Denkanstoß:

Was war größer und stärker: Gottes Wunder oder das, was die Zauberer taten?

Autor und Copyright © by Rainer Jetzschmann