Der Tausendfüßler Raphael

Josefs Traumdeutungen im Gefängnis

(1. Mose 39,19 - 40,23)

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Der Tausendfüßler Raphael



Als sein Herr hörte die Rede seines Weibes, die sie ihm sagte und sprach: Also hat mir dein Knecht getan, ward er sehr zornig....

1. Mose 39,19 - 40,23 (Luther 1912)




Josefs Traumdeutungen im Gefängnis


In einer Woche sind endlich Ferien und die ganze Familie will dann verreisen. Joschua und Sara sind schon voller Erwartung und planen ihren Urlaub mit: Sara überlegt, welche Puppe sie mitnehmen wird. Joschua weiß bereits, dass das rote Auto mitkommen soll.
Auch beim Abendbrot ist der Urlaub das Thema. Mama ist etwas besorgt, da im Kindergarten ein Zettel aushängt, dass einige Kinder Scharlach haben und meint: "Hoffentlich stecken sich Sara und Joschua nicht noch an!" Papa denkt eher an den Badespaß und hat auch schon den Wetterbericht angesehen: "Hoffentlich haben wir Sonnenschein! Im Moment soll es aber noch danach aussehen!"
Sara hat eine Idee: "Wir können doch den lieben Gott fragen, was passieren wird!"
"Das kann man machen, Sara!", antwortet Papa, "Gott möchte aber normalerweise nicht, dass wir die Zukunft kennen, sondern wir sollen ihm vertrauen! Oft wäre das auch gar nicht so gut zu wissen, was kommt. Auch wir erzählen euch nicht alles, wenn wir meinen, ihr könnt es jetzt noch nicht verstehen, und es wäre besser so. Jesus sagte deshalb auch, dass wir uns gar nicht um die Zukunft sorgen, sondern Gott vertrauen sollen.
In besonderen Fällen zeigt Gott aber schon mal seinen Kindern, was passieren wird. Josef war damals zu Unrecht ins Gefängnis gekommen. Gott hatte aber schon ganz große Pläne mit Josef, und dabei war es zunächst wichtig, dass er Träume deutete, die etwas über die Zukunft aussagten.
Weißt du, das war so:


Josef kam unschuldig ins Gefängnis. Gott segnete ihn aber dort so sehr, dass er vom Gefängnisleiter wichtige Aufgaben übertragen bekam. Dadurch kam er mit allen Gefangenen in Kontakt und konnte mit ihnen sprechen.
Eines Tages kamen der Mundschenk und der Bäcker des Pharao ins Gefängnis, weil sie falsch gegenüber dem Pharao gehandelt hatten. Nachdem sie schon eine ganze Zeit im Gefängnis waren, träumten sie in der gleichen Nacht etwas Eigenartiges, kannten aber nicht den Sinn ihres Traumes. Josef ließ sich aber die Träume erzählen und sagte, dass Gott Träume auslegen kann.
Der Mundschenk erzählte, dass er einen Weinstock mit drei Reben und reifen Trauben gesehen hatte. In dem Traum hatte er die Trauben ausgepresst und den Saft in den Becher des Pharao gefüllt und ihm diesen dann gegeben.
Als Josef das gehört hatte, sagte er, dass die drei Reben drei Tage wären und er in drei Tagen wieder dem Pharao dienen würde. Er fügte aber hinzu, dass er dem Pharao von ihm erzählen solle, weil er unschuldig sei.
Als der Bäcker diese gute Deutung gehört hatte, erzählte auch er seinen Traum. Er hatte geträumt, dass er drei Körbe mit Backwaren auf dem Kopf getragen hatte, aber dann Vögel kamen und daraus fraßen.
Auch ihm sagte Josef, dass die drei Körbe drei Tage wären, er aber dann getötet würde.
Nach drei Tagen feierte der Pharao Geburtstag, und es geschah alles so, wie es Josef vorausgesagt hatte. Der Mundschenk vergaß aber Josef und erzählte dem Pharao nichts über ihn.

Siehst du, Sara, für den Mundschenk war es zwar eine freudige Nachricht, nicht aber für den Bäcker. Warum aber Josef die Träume deuten musste, erzähle ich euch ein anderes Mal. Oft verstehen wir Gottes Führungen in unserem Leben nicht gleich, später sehen wir aber, dass es so, wie der Herr es gefügt hatte, am besten für uns war."

Autor und Copyright © by Rainer Jetzschmann