Der Tausendfüßler Raphael

Josef wird verkauft und Jakob weint

(1. Mose 37,12-36)

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Der Tausendfüßler Raphael



Da nun seine Brüder hingingen, zu weiden das Vieh ihres Vaters in Sichem,...

1. Mose 37,12-36 (Luther 1912)




Josef wird verkauft und Jakob weint


Papa und Mama wollen sich gerade über etwas unterhalten, da hören sie ein Geschrei aus Joschuas Kinderzimmer. Mama und Papa schauen nach, was passiert ist. Und darum ging es: Weil Sara demnächst in die Schule kommt, hatte sie schon einen schönen Schulranzen bekommen. Joschua hat den Schulranzen voller Neid gesehen und kann nicht verstehen, dass er nicht auch solch einen Ranzen bekommen hat. Mama und Papa hatten bereits versucht, ihm dies zu erklären, aber Joschua ist immer noch neidisch auf Sara. Nun ist er in Saras Zimmer gegangen, hat sich den Schulranzen einfach genommen und ist damit in sein Zimmer gelaufen. Daraufhin ist Sara in Joschuas Zimmer gegangen und hat Joschua den Schulranzen wieder weggenommen. Nun will Joschua nichts mehr mit Sara zu tun haben. Mit lautem Geschrei schubst er Sara aus seinem Zimmer und knallt die Tür hinter ihr zu.
Mama und Papa sind jetzt in Joschuas Kinderzimmer gekommen. Joschua ruft motzig: "Ich spiele nicht mehr mit Sara. Ich will auch nicht mehr ihr Bruder sein!" Papa hört sich Joschuas Wutausbrüche erst an, dann sagt er: "Joschua, das ist aber nicht richtig, dass du böse auf Sara bist! Wir haben dir doch schon erklärt, dass Sara demnächst in die Schule kommt und deshalb einen Schulranzen braucht. Wenn du etwas älter bist und auch in die Schule kommst, kaufen wir dir auch einen schönen Schulranzen! So lange musst du aber noch warten! Und das du deswegen nicht mehr Saras Bruder sein willst, ist auch schlimm! Solche Gedanken können zu ganz bösen Taten führen! Josefs Brüder waren auch neidisch und wollten nichts mehr mit Josef zu tun haben und nicht mehr seine Brüder sein. Eines Tages machten sie dann etwas ganz Böses und Schlimmes: Sie verkauften ihren Bruder Josef als Sklaven! Aber hör mal genau zu, wie das damals war:


Josefs Brüder waren Hirten, die die Schafe ihres Vaters Jakob von einer Weide zur nächsten trieben und auf sie aufpassten. Einmal waren sie auf der Suche nach guten Weideflächen ziemlich weit weggezogen und schon längere Zeit nicht zu Hause gewesen. Der Vater Jakob machte sich nun Sorgen und schickte Josef zu ihnen. Josef sollte sich nach dem Ergehen der Brüder und der Schafe erkundigen und Jakob dann davon berichten.
Josef war ein gehorsamer Sohn und zog gleich los, fand sie aber nicht dort, wo er sie zu finden glaubte. Als Josef auf der Suche nach ihnen herumirrte, traf er einen Mann, der ihm dann erzählte, wohin die Brüder gezogen wären. Daraufhin zog Josef dorthin, wo er sie dann auch fand.
Als Josef sich den Brüdern näherte, wurden die neidischen Brüder wütend und einige sagten: ‚Seht, der Träumer kommt daher! Am besten töten wir ihn gleich!' Der älteste Bruder, Ruben, war nicht ganz so böse und wollte Josef retten. Er machte daher den Vorschlag, Josef erst einmal in einen leeren Brunnen zu werfen. Dies taten sie dann auch, nachdem sie ihm vorher den bunten Mantel, auf den sie so neidisch waren, ausgezogen hatten. Einige aßen dann in Ruhe etwas, andere mussten aber weiter auf die vielen Schafe aufpassen.
Kurz darauf näherte sich eine Karawane den Brüdern, die beim Essen waren. Es waren Kaufleute, die mit ihren Kamelen und kostbaren Waren nach Ägypten zogen. Da hatte der eine Bruder, Juda, eine Idee: Kommt, wir verkaufen Josef diesen Leuten als Sklaven. Dann sind wir Josef los, ohne ihn getötet zu haben. Die Brüder, die dabei waren, willigten ein, und so zogen sie Josef aus der Grube und verkauften ihn an die Kaufleute, die Josef mit sich nach Ägypten nahmen.
Kurze Zeit später kam Ruben von der Arbeit zurück. Er war entsetzt, weil Josef nicht mehr da war, und fragte, was er als der älteste Bruder ihrem Vater nun sagen sollte. Wieder hatten sie eine böse Idee: Damit ihr Vater sie nicht in Verdacht hatte, etwas Böses getan zu haben, nahmen sie Josefs Mantel, taten Blut von einer geschlachteten Ziege dran und schickten ihn zu ihrem Vater mit der Lüge ‚Wir haben ihn gefunden - schau mal, ob es nicht Josefs Rock ist.'
Jakob erkannte den Rock und rief entsetzt aus: ‚Es ist Josefs Rock! Ein böses Tier hat ihn gefressen!' Dann trauerte Jakob lange Zeit um ihn und wollte sich auch nicht trösten lassen, weil er Josef so lieb gehabt hatte.

Siehst du, was Neid für böse Taten verursachen kann?", fährt Papa fort. "Erst war es nur Neid, dann wurde der Bruder als Sklave verkauft und schließlich logen sie auch noch ihren eigenen Vater an! Nur gut, dass Gott auf Josef aufpasste. Josef wurde an Potifar, den Kämmerer und Obersten der Leibwache des Pharao, verkauft. Was dann noch alles passierte, erzähle ich dir aber ein anderes Mal.
Und jetzt gehen wir zu Sara rüber, und ich möchte, dass du dich bei ihr entschuldigst und wieder lieb mit ihr bist!"

Autor und Copyright © by Rainer Jetzschmann